Fachangestellte/Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Weiterbildung

Du bist kommunikativ, kannst gut mit Menschen umgehen, und es ist dir wichtig, anderen zu helfen und sie bei ihren Entscheidungen zu unterstützen? Dann bringst du die optimalen Voraussetzungen für eine Ausbildung als Fachangestellte/Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen mit.

Sicherlich hast du dich im Rahmen deiner Berufsorientierung schon einmal mit den Angeboten der Agentur für Arbeit auseinandergesetzt und vielleicht sogar bereits ein Beratungsgespräch dort erlebt. Dies zählt zu den wichtigsten Aufgaben von Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen.

Sie informieren Menschen rund um die Themen Arbeit, Arbeitslosigkeit und finanzielle Förderung. Die Beratung findet telefonisch, persönlich oder per E-Mail statt. Zu deinen Aufgaben in diesem Bereich zählt außerdem auch die Unterstützung der Kunden beim Ausfüllen von Formularen wie Kindergeldanträgen oder dem Antrag auf Arbeitslosengeld.

Zudem bist du in der Arbeitsvermittlung tätig und unterstützt Menschen bei ihrer Suche nach einer passenden Beschäftigung. Darüber hinaus kannst du in administrativen Bereichen wie der Buchhaltung, dem Controlling oder dem Personalwesen eingesetzt werden.

Durch den Kundenkontakt und den Fokus auf die Beratung sind soziale Kompetenzen von hoher Bedeutung für die Tätigkeit als Arbeitsvermittler. Arbeitgeber in diesem Bereich können neben der Arbeitsagentur, dem Jobcenter auch die Familienkassen sein. Dein Arbeitsplatz ist hier der Service- und Verwaltungsbereich.

Video zu Ausbildung als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen

Gehalt als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Die Vergütung hängt von der Tarifgebundenheit des Betriebs und der Region ab. Die Tarifverträge unterscheiden sich in den jeweiligen Bundesländern. Im ersten Ausbildungsjahr beträgt das Gehalt durchschnittlich 850 Euro brutto im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit 900 Euro rechnen, und im dritten Lehrjahr steigt die Vergütung auf 950 Euro an.

Das Einstiegsgehalt als ausgelernter Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen liegt zwischen 2.300 und 2.500 Euro brutto monatlich. Es wird unter anderem durch die tarifliche Vergütungsgruppe geregelt, mit steigender Berufserfahrung hast du jedoch auch Chancen auf ein höheres Gehalt.

Nach Abschluss der Ausbildung hast du gute Aufstiegsperspektiven, sofern du gute Leistungen zeigst und motiviert bist. Die Agentur für Arbeit bietet zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen an, mit denen du deine Kompetenzen erweitern und so ebenfalls deine Karriere- und Gehaltsaussichten verbessern kannst.

Bei der Agentur für Arbeit liegt die Vergütung in der Regel in der Entgeltgruppe 9, wenn du später als Arbeitsvermittler eingesetzt wirst. Nach einer Weiterbildung als Fallmanager bekommst du eine Zulage und wirst eventuell höher eingestuft.

Eine Verbeamtung erfolgt in dieser Ausbildung in der Regel nicht, sondern ein Angestelltenverhältnis im öffentlichen Dienst. Das gilt sowohl für Arbeitsberater die den Ausbildungsweg absolviert haben, als auch für Quereinsteiger.

Ausbildung als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Die Dauer der dualen Ausbildung beträgt drei Jahre, sie kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auch verkürzt werden. Im Rahmen der Ausbildung erhältst du einen umfassenden Überblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche der Arbeitsagentur und des Jobcenters.

Zu den theoretischen Kenntnissen, die du im Rahmen der Berufsschule erhältst, zählen unter anderem rechtliche Grundlagen wie das Arbeits- und das Sozialrecht sowie wirtschaftliche Inhalte.

Im Rahmen der praktischen Ausbildung lernst du, wie du Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen richtig berätst, sie über ihre Möglichkeiten ausführlich informierst und wie du sie bei der Bearbeitung von Anträgen und Formularen unterstützt.

Auch die Prüfung und Auswertung von Anträgen und die Berechnung von Leistungsansprüchen gehören zu den praktischen Aufgaben. Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres legst du die Zwischenprüfung ab, zum Ende des dritten Lehrjahres folgt dann die Abschlussprüfung.

Zuständig für die Abnahme der Prüfung ist ein Prüfungsausschuss, der von einer zuständigen Stelle des Bundesinstituts für Berufsbildung (BBiG) eingerichtet wird.

Je nach Fachgebiet kann deine Tätigkeit als Jobvermittler bei Jobcenter oder Bundesagentur für Arbeit sehr unterschiedlich ausfallen. Du kannst sehr viel Kundenkontakt haben, oder aber sehr wenig bis gar keinen Kundenkontakt. Entsprechend weit gefächert sind die Anforderungen im Personalwesen, Quereinsteiger sind gern gesehen.

Viele Mitarbeiter der Jobcenter sind Quereinsteiger, die einen anderen akademischen Abschluss haben oder eine andere Berufsausbildung. Als Quereinsteiger kommen häufig Sozialarbeiter, Kommunikationswissenschaftler oder andere Berufsgruppen in Frage.

Ein Quereinstieg erfolgt in der Regel ganz einfach und unkompliziert. Durch interne Weiterbildungen im Rahmen der Jobcenter bzw. der Arbeitsagentur wird eingestellten Arbeitsvermittlern das notwendige Fachwissen an die Hand gegeben.

Voraussetzungen und Eigenschaften für die Ausbildung bei der Agentur für Arbeit

Auch wenn die Ausbildung prinzipiell mit jedem Schulabschluss oder auch ohne Abschluss begonnen werden kann, werden die meisten Ausbildungsplätze an Kandidat/innen mit einem mittleren Schulabschluss oder dem Fachabitur vergeben.

Wichtige Schulfächer sind Deutsch, Politik und Sozialkunde. Für Abrechnungstätigkeiten und das korrekte Errechnen von Ansprüchen und Fördergeldern sind außerdem gute Mathematikkenntnisse von Vorteil.

Des Weiteren solltest Du ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise, Geduld und ein hohes Einfühlungsvermögen aufweisen. Auch auf Kommunikations- und Teamfähigkeit, Kundenorientierung und ein allgemein freundliches Wesen wird häufig Wert gelegt.

Zudem ist es gut, wenn du flexibel bist, denn die Aufgabengebiete sind durchaus unterschiedlich. Als Fallmanager bist du für besondere Personen zuständig, bei Jugendlichen steht eher die Funktion als Berufsberater im Vordergrund und bei Alleinerziehenden muss eine Balance zwischen Karriereberater, Arbeitsvermittler und den persönlichen Möglichkeiten der Person gefunden werden.

Bewerbung als Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Für die Ausbildung bewirbst du dich schriftlich mit einem Anschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf sowie mit einem Passbild und Kopien deiner Schulzeugnisse.

Im Bewerbungsanschreiben führst du an, aus welchen Gründen du dich für diese Laufbahn entschieden hast, was dich an dem Beruf interessiert und ggf. auch, wie du auf die Ausbildung aufmerksam geworden bist.

Sämtliche bislang ausgeübte Tätigkeiten, die mit Menschen zu tun hatten, solltest du erwähnen. Dies können eine ehrenamtliche Arbeit oder Engagement in einem Verein sein. Sie zeigen deinem potenziellen Arbeitgeber, dass du gut mit Menschen umgehen kannst und teamfähig bist.

In diesem Beruf wird großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres gelegt, sodass du dies auch bei deinem ansprechendem Bewerbungsfoto und im Bewerbungsgespräch berücksichtigen solltest. Schlichte, nicht zu auffällige und formelle Kleidung sind hier die richtige Wahl.

Nicht selten werden Bewerber/innen außerdem nicht nur zu einem Gespräch, sondern auch zu einem Einstellungstest oder einem Assessment-Verfahren eingeladen, in denen sie hinsichtlich ihrer Eignung für die Ausbildung geprüft werden.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Zukunft und Trends Arbeitsmarktdienstleistungen

Die Nachfrage nach qualifizierten Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen ist nach wie vor hoch. Auszubildende Arbeitsvermittler, die ihren Abschluss als Fachangestellter erwerben, erhalten außerdem oftmals das Angebot, in ein festes Angestelltenverhältnis übernommen zu werden.

Da sich die rechtlichen Bestimmungen häufig ändern – unter anderem durch wechselnde politische Rahmenbedingungen, aber auch allgemeine Entwicklungen – ist es wichtig, diese stets im Blick zu behalten und sich daraus ergebende Änderungen für Arbeitsberater mitzubekommen.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielseitig, denn die Arbeitsagentur bzw. die Jobcenter bieten auch nach der Ausbildung viele Optionen zur fachlichen Entwicklung an. So kannst du z. B. mit einer Weiterbildung zur/zum Verwaltungsfachwirt in eine Position als Arbeitsmarktvermittler/in, Leistungssachbearbeiter/in oder Teamleiter/in aufzusteigen.

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung ist auch die Aufnahme eines Studiums möglich. Die dualen Studiengänge „Arbeitsmarktmanagement“, „Beschäftigungsorientierte Beratung und Fallmanagement“ oder „Verwaltungsmanagement“ kannst du bereits während deiner Ausbildung beginnen.

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