SAP-Berater/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und berufliche Zukunft

Ganz offiziell gibt es den Beruf SAP-Berater eigentlich gar nicht, denn Berufsbilder, die sich auf ein Unternehmen oder ein Produkt auf ein Unternehmen beziehen sind im Berufsbildungsgesetz nicht berücksichtigt. Offiziell wird die Tätigkeit unter der Berufsbezeichnung ERP-Berater/in geführt.

ERP-Berater (Enterprise Resource Planning) analysieren Strukturen und Prozesse in Unternehmen und strukturieren diese gegebenenfalls so um, dass sie mit einer speziellen Software abgewickelt und umgesetzt werden können. Dies kann zum Beispiel das Produkt der SAP AG sein, daher der Name SAP-Berater.

SAP ist momentan wohl der bekannteste Anbieter auf diesem Markt, aber es gibt noch viele andere. Doch hier beziehen wir uns im Fortlauf auf das genannte Unternehmen, weil sie ähnlich wie Google, eine marktbeherrschende Position in Deutschland einnehmen.

Was macht der ERP-Consultant eigentlich?
Die Datenmengen in Unternehmen sind riesig, daher ist es notwendig für Bereiche wie Einkauf, Logistik, Buchhaltung, Vertrieb oder Personal, ein einheitliches Datenmanagement zu installieren. Genau hier kommt der SAP-Berater ins Spiel, denn er analysiert die Gegebenheiten in einem Unternehmen.

Er vollzieht dies entweder als Angestellter im Unternehmen oder als externer Unternehmensberater. Doch mit der Installation der Software ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen, schließlich müssen alle Mitarbeiter in der Arbeit mit der neuen Software geschult werden, auch dies kann der SAP-Berater.

Gehalt als SAP-Berater/in

Im Allgemeinen sind SAP-Berater gut bezahlte Fachleute aufgrund der spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie für die Implementierung und Wartung von SAP-Systemen benötigen.

Gehalt als Einsteiger
Jeder Einsteiger mit wenig oder keiner Erfahrung können ein Jahresgehalt im Bereich von 45.000 € bis 65.000 € erwarten.

Gehalt in der Mittelstufe
Mit einigen Jahren Erfahrung kann das Gehalt für mittelständische SAP-Berater zwischen 65.000 € und 90.000 € liegen.

Gehalt für erfahrene Berater
Erfahrene SAP-Berater, die über 5 oder mehr Jahre Erfahrung verfügen, können ein Jahresgehalt von 90.000 € bis 120.000 € oder sogar mehr erreichen.

Gehalt in der Führungsebene
Führungskräfte auf höheren Ebenen wie SAP-Teamleiter oder Manager können Gehälter von 100.000 € bis 150.000 € oder mehr verdienen.

Unternehmen in teureren Regionen oder Branchen, die eine hohe Nachfrage nach SAP-Experten haben, neigen dazu, höhere Gehälter anzubieten. Es ist auch möglich, dass zusätzliche Leistungen wie Boni, Zusatzleistungen und Schulungsunterstützung das Gesamtgehalt beeinflussen.

Ausbildung und Weiterbildung als SAP-Berater/in bzw ERP-Consultant

Wie wird man eigentlich SAP-Berater/in? Wer als SAP-Berater beruflich aktiv werden möchte, der hat in der Regel ein Studium der Informatik, Wirtschaftsinformatik oder der Betriebswirtschaft absolviert und sich die entsprechenden Kenntnisse angeeignet.

Da es jedoch „noch“ kein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem BBiG ist, gibt es auch keine gesetzliche Regelung diesbezüglich. SAP-Kenntnisse werden oftmals autodidaktisch angeeignet oder in Kursen bei privaten Bildungsträgern vermittelt. Nicht selten finanzieren Unternehmen ihren Mitarbeitern diese Weiterbildung. Auch die Firma SAP bietet selbst Schulungen an.

SAP-Berater ist also eine klassische Weiterbildung, die noch nicht Einzug in relativ gefestigten Strukturen des öffentlichen Bildungsmarktes gehalten hat. Aus diesem Grund rekrutieren sich Bewerber auf Stellen oftmals aus dem Bereich IT.

Nach wie vor ein Beruf mit guten Chancen auf einen Arbeitsplatz. Viele Unternehmen befinden sich aufgrund ihrer Ausrichtung auf bestimmte Programme/Systeme in einer gewissen Abhängigkeit.

Voraussetzungen als SAP-Berater/in

Im SAP-Consulting ist der Umgang mit Mitarbeitern und Kunden wesentlich. Die Vermittlung von Wissen durch Schulungen erfordert daher nicht nur pädagogisches Geschick der Erwachsenenbildung, sondern auch eine gute Kommunikationsfähigkeit.

Analytisches Denken ist eine weitere wichtige Eigenschaft für einen ERP-Consultant. Denn er/sie analysiert die Gegebenheiten und Prozesse im Unternehmen mit Blick auf deren Umsetzung mittels SAP-Software.

Im weiteren Verlauf des Prozesses erfolgt dann die Umsetzung der Anpassungen der SAP-Software an die Notwendigkeiten, wofür Sorgfalt und Organisationstalent gefragt ist, genauso wie technisches Knowhow.

Bewerbung als SAP-Berater/in

Wie bereits erwähnt sind viele SAP-Berater selbstständig, doch es gibt eine Vielzahl von SAP-Consultants, die in größeren Unternehmen fest angestellt sind. Stellen finden sich aktuell genug, weshalb die Chancen für Jobs gut sind.

Im Prinzip ist die Bewerbung mit der gleichen Sorgfalt und dem gleichen Inhalt, wie bei anderen Jobs zu erstellen. Sie besteht aus einem Bewerbungsanschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den notwendigen Bescheinigungen bzw. Zeugniskopien.

Hierbei ist es egal, ob die Bewerbung online oder postalisch zugestellt wird, die inhaltlichen Anforderungen sind identisch. Die Bewerbung über den Postweg findet jedoch in diesem Berufsbild fast nicht mehr statt.

Vorlagen und Tipps zur Bewerbung

SAP ist ein Unternehmen mit einem aktuell gefragten Produkt, ob dieser Trend langfristig ist, lässt sich nur schwer prognostizieren. Allerdings investieren viele Unternehmen hohe Summen in SAP-Produkte, weshalb hier mittelfristig kein Ende von SAP zu erkennen ist. Trotzdem wird im Folgenden allgemein von ERP-Systemen ausgegangen.

Als ERP-Consultant (Enterprise Resource Planning) ist es wichtig, mit den aktuellen Trends und Entwicklungen in der Branche Schritt zu halten, um relevante und wertvolle Beratungsdienstleistungen anzubieten. Hier sind einige Trends und Entwicklungen, die für ERP-Consultants relevant sein könnten:

Cloud-basierte ERP-Lösungen
Immer mehr Unternehmen migrieren ihre ERP-Systeme in die Cloud, um von flexibleren und skalierbaren Lösungen zu profitieren. Cloud-ERP bietet verbesserte Mobilität, Kosteneffizienz und einfachere Aktualisierungen.

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML)
Die Integration von KI und ML in ERP-Systemen ermöglicht automatisierte Prozesse, intelligente Analysen und Vorhersagen. Consultants sollten sich mit diesen Technologien vertraut machen, um ihren Kunden dabei zu helfen, innovative Lösungen zu implementieren.

Internet of Things (IoT)
IoT-Geräte generieren große Mengen an Daten, die in ERP-Systeme integriert werden können. Consultants könnten Unternehmen beraten, wie sie IoT nutzen können, um Echtzeitinformationen über ihre Lieferketten, Produktion und Assets zu erhalten.

Mobile ERP-Anwendungen
Mit der zunehmenden Mobilität der Arbeitskräfte gewinnen mobile ERP-Anwendungen an Bedeutung. Berater können Unternehmen dabei unterstützen, mobile Lösungen zu implementieren, um den Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten von überall aus zu ermöglichen.

Cybersicherheit
Mit der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe ist die Sicherheit von ERP-Systemen von größter Bedeutung. Consultants müssen Unternehmen dabei unterstützen, robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, um ihre Daten und Prozesse zu schützen.

ERP für spezifische Branchen
Branchenspezifische ERP-Lösungen gewinnen an Popularität. Consultants, die sich auf bestimmte Branchen spezialisieren, können maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den spezifischen Anforderungen dieser Branchen gerecht werden.

Agile Methoden und DevOps
Die agilen Methoden und DevOps-Ansätze gewinnen in der Softwareentwicklung an Bedeutung. Consultants können Unternehmen dabei unterstützen, agile Prinzipien in ihre ERP-Implementierungsprojekte zu integrieren, um flexiblere und effizientere Ergebnisse zu erzielen.

ERP-Consultants sollten kontinuierlich ihre Fähigkeiten aktualisieren und sich über neue Technologien und Trends informieren, um ihren Kunden stets die besten und innovativsten Lösungen anbieten zu können.

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