Arbeitsamt wird zu Arbeitsagentur und ARGE. „Aus 1 mach 2“
„Raider heißt jetzt Twix, aber sonst ändert sich nix!“ Dieses Motto gilt augenscheinlich auch für die Namensänderung von Arbeitsamt in Arbeitsagentur. Mehr Arbeitsplätze werden dadurch nicht vermittelt.
Aber bei einer inhaltlichen Betrachtung lässt sich auch eine tiefgreifende Reform erkennen, die mit neuem Konzept, intensiver versucht Menschen eine Arbeitsstelle zu vermitteln. Die Bundesagentur für Arbeit ist nur noch für Empfänger von ALG I und Arbeitsuchende zuständig. Die Problemfälle mit ALG II nach dem Sozialgesetzbuch II und III sind ausgelagert an die regionale ARGE.
Was ist die ARGE?
Seit einiger Zeit geistert der Begriff ARGE durch die Welt der Arbeitslosen, aber was steckt eigentlich dahinter? Nun, der Begriff steht für das Wort „Arbeitsgemeinschaft“ und bildet im Sachverhalt den Zusammenschluss des örtlichen Arbeitsamtes, bzw. Arbeitsagentur, mit der Stadtverwaltung bzw. Kreisverwaltung. Dieser Zusammenschluss zur Umsetzung von Hartz 4 muss aber nicht überall „ARGE“ heißen, er hat in vielen Städten einen anderen Namen.
Jedenfalls ist diese ARGE nun zuständig für die Beschaffung und Vermittlung von Arbeitsstellen für langzeitarbeitslose und schwervermittelbare Menschen. Problem dieser ARGE ist aber, dass sie durch die Politik einen Auftrag erfüllen muss und sich selbst erst erfindet. Hier herrscht in der aktuellen Entwicklungsphase eine Unterbesetzung, wodurch auf jeden Sachbearbeiter, oder auch Fallmanager genannt, ca. 400-800 Personen zukommen, die er individuell intensiv betreuen muss. Bei den hohen Betreuungszahlen ist eine individuelle Bearbeitung zum Arbeitsplatz natürlich nicht möglich. Hier kann es deshalb passieren, dass der motivierte Student, der sich direkt nach dem Studium um einen Arbeitsplatz bemüht und in Hartz 4 fällt nicht vom Fallmanager eingeladen wird.
Die Frage ist nur, wer hat sich vorher um diese Menschen bei der Suche nach Arbeitsplätzen gekümmert? Die Antwort ist ganz einfach. Niemand! Bis jetzt haben diese Menschen keine Betreuung genossen. Die Arbeitsämter waren chronisch überfordert und verstanden sich eher als Verwaltung, was heute teilweise auch noch der Fall ist.
Die intensive Betreuung der Arbeitslosen ist aber der richtige Weg. Die Umbenennung von Arbeitsamt in Arbeitsagentur, bzw. Agentur für Arbeit, mag hier zwar symbolisch erscheinen. Doch scheint die Entstehung der ARGE, auf die sehr viele, nicht gut zu sprechen sind, doch der richtige Weg zu sein, denn die anfänglichen Erfolge zur Vermittlung auf eine Arbeitsstelle geben der Maßnahme Recht.
ARGE wird zu Jobcenter
Seit 2010 ist gerichtlich festgelegt, dass der Zusammenschluss zwischen städtischen Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit in Form der oftmals als ARGE bezeichneten Organisationen nicht zulässig ist. Daher ist eine Umstellung eingetreten, welche zur Folge hat, dass die kommunalen Mitarbeiter wieder bei der jeweiligen Stadtverwaltung beschäftigt sind.
Nun tragen die ARGEn den neuen und einheitlichen Namen „Jobcenter“. Sie haben die gleiche Funktion wie vorher und vollziehen die gleichen Aufgaben. Die Jobcenter sind unterteilt in eine Leistungsabteilung, ein Ü 25 Team (Kunden über 25 Jahren) und ein U 25 Team (Kunden unter 25 Jahren). In den Jobcentern arbeiten nun nur noch Bedienstete der Bundesagentur für Arbeit.
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