Der Umgang mit alten Menschen macht dir Spaß? Du warst immer schon gerne für pflegebedürftige Personen da? Vielleicht ist das Berufsbild der Altenpflegerin dann genau passend für dich.
Der Pflegebereich ist meistens kein leichtes Arbeitsfeld. Das gilt vor allem für Stellenangebote bei der Altenpflege. Dieser Beruf stellt hohe psychische Ansprüche, ganz besonders bei Sterbebegleitungen in Hospizen und Pflegeheimen.
Examinierte Altenpfleger/innen unterstützen hilfsbedürftige alte Menschen bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben und nehmen zudem pflegerische und medizinische Aufgaben war. Die Tätigkeiten in der Altenpflege im Altenheim reichen vom morgendlichen Ankleiden, über die Körperpflege, bis hin zu Bewegungsübungen sowie der Beobachtung und Analyse von Krankheitsverläufen.
Schwierig ist hier der Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben, zumal mit den zu pflegenden Personen oft eine zwischenmenschliche Ebene gefunden werden muss, welche die Grundlage einer Vertrauensbasis zwischen Pflegepersonal und Patient darstellt.
Video zum Berufsbild Altenpflegerin
Gehalt und Verdienst als Altenpfleger/Altenpflegerin
Das Gehalt einer Altenpflegefachkraft kann sehr unterschiedlich sein. Hier soll daher beispielhaft der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes beschrieben werden, um eine ungefähre Vorstellung vom Verdienst in der Altenpflege zu bekommen.
Der Verdienst als Altenpflegerin nach TVöD liegt zwischen 2.600 und 2.900 Euro monatlichem Bruttogehalt. Gleich wohl ist zu betonen, dass nicht überall tarifliche Arbeitsverträge vorhanden sind, daher schwankt das Gehalt in der Altenpflege sehr stark. Der Tarifvertrag für die Altenpflegerin stellt daher quasi den Idealfall dar, ein Gehalt oberhalb ist sehr selten.
Der soziale Bereich, zu dem die Altenpflege ja zählt, ist seit Jahrzehnten unterbezahlt. Obwohl die Altenpflege sehr teuer ist, bekommen die Angestellten, quer durch alle Einrichtungen, nur ein relativ geringes Gehalt, der Tarif der Vergütung wird hier nur selten eingehalten.
Ausbildung als Altenpfleger/Altenpflegerin
Die Ausbildung als Altenpflegerin ist gegliedert in einen schulischen und einen praktischen Teil. Der schulische Teil findet in Berufsfachschulen statt, der praktische Teil erfolgt in Altenpflege-Einrichtungen und Altenheimen.
Neben der Ausbildung zur Altenpflegerin besteht auch die Möglichkeit zu einer Weiterbildung als Altenpflegehelfer/Altenpflegehelferin.
Der Ausbildungsberuf Altenpfleger/in ist bundesweit einheitlich geregelt und dauert 3 Jahre. Die Ausbildungsdauer kann sich jedoch auch auf 3,5 Jahre verlängern, weil aktuell Modellversuche laufen, die eine weiterführende Qualifikation in der Altenpflege ermöglichen sollen.
Der praktische Teil der Ausbildung wird in stationären und ambulanten Einrichtungen der Altenpflege und Altenhilfe absolviert. Dazu zählen ebenso Kliniken und Krankenhäuser mit geriatrischen Stationen.
Die Schichtarbeit ist in diesem Beruf fast immer notwendig und meistens nicht in den Stellenbeschreibungen als Hinweis enthalten, die Bereitschaft wird vorausgesetzt. Die Schichtarbeit erfolgt allerdings nicht in der häuslichen Altenpflege sondern ausschließlich stationär innerhalb der Altenheime. Die Auszubildenden können je nach Alter dem Jugendschutzgesetz entsprechend in Schichtarbeiten eingeteilt werden.
In der Ausbildung erhalten Altenpfleger eine Ausbildungsvergütung. Diese Ausbildungsvergütung ist bei Einrichtungen des öffentlichen Dienstes nach Tarif wie folgt gegliedert:
Die Ausbildung endet mit einer mündlichen, einer schriftlichen und einer praktischen Abschlussprüfung. Die Berufsbezeichnung examinierte Altenpflegerin bzw. examinierter Altenpfleger darf dann innerhalb der Bewerbung geführt werden.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Pflegeberufe sind nicht nur physisch sehr anspruchsvoll, sondern auch psychisch. Altenpflegerinnen sollten umfangreiche soziale Kompetenzen vorweisen und im Umgang mit Menschen sehr sensibel sein. Empathie ist eine wichtige Eigenschaft. Zwischen Patient und Altenpfleger muss eine Vertrauensbasis vorhanden sein, besonders wenn es um den Bereich der häuslichen Altenpflege geht.
Schwierige Krankheitsbilder oder der Tod eines langjährigen Patienten, erfordern in der modernen Altenpflege eine psychische Stabilität. Der Umgang mit solchen Situationen ist nicht leicht und wird mit steigender Berufserfahrung nicht zur Routine. Oft sind Altenpfleger für die Patienten die einzigen verbliebenen menschlichen Kontakte zur Gesellschaft. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollte ein freundliches Wesen zu den Eigenschaften zählen, denn der Gemütszustand kann Krankheitsverläufe entscheidend beeinflussen.
Gesellschaftliche Entwicklungen werden von älteren Menschen nicht selten falsch eingeschätzt. Die Beratung bei sozialen oder persönlichen Fragen sollte im Beruf ebenso nicht schwer fallen.
Der Pflegeberuf erfordert zudem ein großes Verantwortungsbewusstsein im Arbeitsalltag, zum Beispiel bei der Verabreichung von Medikamenten. Behandlungsfehler können unter Umständen gravierende Folgen auf das Wohlbefinden bei alten Menschen im Altenheim haben.
Bewerbung als Altenpfleger/Altenpflegerin
Im Vordergrund steht der Bewerber mit ihren sozialen und fachlichen Kompetenzen. Dies sollte aus der Bewerbung deutlich hervorgehen. Mittlerweile hat die Bewerbung über das Internet sich als Standard durchgesetzt, auf dem postalischen Weg werden Bewerbungen zunehmend weniger.
Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen liegt beim Bewerbungsanschreiben der Fokus deutlich auf der Motivation und der Qualifikation des Bewerbers. Im tabellarischen Lebenslauf wird der schulische und berufliche Werdegang ideal inszeniert. Die Zeugnisse dienen letztlich nur als Beleg, die Überzeugung der Personalentscheider findet bereits im Anschreiben und im Lebenslauf statt.
Eine persönliche Übergabe der Bewerbung kann erfolgreicher sein, natürlich nur, wenn keine Online-Bewerbung notwendig ist. Durch den ersten persönlichen Kontakt kann ein positiver Eindruck entstehen, welcher zum Erfolg der Bewerbung führt.
Trends und Beschäftigungszahlen
Die Zahlen der Beschäftigten zeigen seit Jahren nur noch nach oben. Eines ist gewiss, Stellenangebote für Altenpfleger werden auch in Zukunft nicht selten zu finden sein. Die Altenpflege boomt und wird in Deutschland aufgrund der steigenden Lebenserwartung langfristig für viele Jobs sorgen.
Seit dem 1. Juli 2008 ist die Pflegereform in Kraft. Diese ermöglicht es Altenpflegern leichter einen Vertrag mit der Krankenkasse abzuschließen, damit wird die quasi Monopolstellung der Pflegedienste gebrochen. Die Anzahl ausländischer Pflegekräfte wird auf einige hunderttausend Personen geschätzt, was sich vermutlich in den nächsten Jahren noch steigern wird.
Viele Senioren zieht es zudem in Pflegeheime ins Ausland, das hat unterschiedliche Gründe. Die einen wollen ihren Lebensabend in wärmeren und sonnigeren Gefilden verbringen, die anderen suchen eher die kostengünstigere Lösung.
Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).
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